Schluchseewerk AG schließt eines der größten Sanierungsprojekte der letzten Jahrzehnte erfolgreich ab
Laufenburg, 03.12.2021: Es ist vollbracht – die Schluchseewerk AG schließt mit der „Sanierung Wehr 2021“ eines der aufwändigsten Projekte der letzten Jahrzehnte erfolgreich ab. Ab sofort kann die Wehratalsperre wieder überquert werden. Die Umleitungen der Wanderwege und der Aussichtspunkt werden in Kürze zurückgebaut.
Es war eines der größten Sanierungs- und Instandsetzungsprojekte seit Jahrzehnten, dass sich die Schluchseewerk AG vornahm. Die ohnehin unzähligen und besonders aufwändigen Teilprojekte, wie beispielsweise die Sanierung der im Betrieb ständig unter Wasser liegenden Anlagen sowie der Einbau einer zusätzlichen Dichtungsschicht auf die Wehratalsperre wurden durch Hochwasser und feuchte Witterung in den Sommermonaten zusätzlich erschwert.
Außerdem zwang immobiles, im Becken liegendes Sediment das Unternehmen zum Umdenken – statt die natürlichen Wehra-Ablagerungen im Vorfeld aus dem Becken zu entnehmen, mussten sie vor Ort mit schwerem Gerät umgelagert wer-den, um die Sanierungsarbeiten zu ermöglichen. Im Zuge der Arbeiten kam es zeitweise zu Trübungserscheinungen im Unterlauf der Wehra. Um potentielle Auswirkungen bewerten zu können, wurden umfangreiche Umweltuntersuchungen in Auftrag gegeben und ein erstes Monitoring bereits 2021 durchgeführt. Die Untersuchungen werden im nächsten Jahr fortgesetzt. “Die Situation war für alle Beteiligten außergewöhnlich und wir mussten situationsbedingt mit den Behörden abgestimmte Sofortmaßnahmen einleiten“, erinnert sich Projektleiter Benjamin Strieberg.
Trotz aller Widrigkeiten und Wetterkapriolen konnten die Detailarbeiten planmäßig und nur mit leichter zeitlicher Verzögerung umgesetzt und erfolgreich abgeschlossen werden. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt rund zehn Millionen Euro und blieben damit im Plan.
Unter anderem wurden von April bis November rund 50.000 Kubikmeter Sediment umgelagert, auf einer Fläche auf dem Damm von rund 15.500 Quadratmetern eine zusätzliche Asphaltbetondichtung mit der Masse von 4.000 Tonnen aufgebracht, zuvor etwa 1.000 Tonnen Material abgefräst sowie eine 3.700 Tonnen schwere Drainageschicht zwischen alter und neuer Dichtung eingebaut. Insgesamt erforderte dies rund 350 Material An- und Abtransporte. In Summe waren auf der Großbaustelle etwa 500 Menschen tätig. Um Tiere nicht zu gefährden wurden mehr als zehn Kilometer Reptilienschutzzaun auf und wieder abgebaut.
Bei den parallel in der Kaverne durchgeführten Arbeiten an den Maschinensätzen und Anlagenteilen lief alles reibungslos. Hier wurden beispielsweise Teile bewegt, die in Summe weit über 500 t auf die Waage bringen. Apropos – auch der Schwertransport eines neuen Generatorstators von Linz nach Wehr sorgte für Aufmerksamkeit und Publikumsinteresse.
Überhaupt zeigte sich die Bevölkerung fasziniert vom Anblick des leeren Wehrabeckens und den darin ablaufenden Arbeiten. So fand der eigens angelegte Aussicht-punkt großen Anklang und unzählige Besucher wollten vor Ort einen Blick auf die Arbeiten werfen. Leider wurden die Absperrung der Gefahrenbereiche teilweise leichtsinnig missachtet.
„Wir sind überglücklich, dass dieses große Projekt, in dem so viel bewegt wurde, am Ende ganz ohne größeren Arbeitsunfall ausging und auch niemand der leicht-sinnigen Schaulustigen zu Schaden kam. Das zeigt, dass unsere ergriffenen Maß-nahmen funktioniert haben“, freut sich der stellvertretende Projektleiter Tobias Gebler und ergänzt: „Für uns als Ingenieure waren diese und vor allem die außer-gewöhnlichen technischen Herausforderungen in besonderem Maße spannend.“
Zwischenzeitlich ist das Wehrabecken befüllt, die Maschinen sind wieder am Netz und der normale Betrieb läuft erwartungsgemäß. Da nun für die nächsten 50 Jahre mit keiner erneuten Beckenentleerung zu rechnen ist, haben sich die Aufwände und Investitionen gelohnt.