Laufenburg, 08.09.2023: Kies vor den Maschinen im Pumpspeicherkraftwerk Wehr war vor einigen Wochen das eindeutige Indiz dafür, dass etwas nicht stimmen konnte: tatsächlich wurde eine Schadstelle im sogenannten Druckstollen zwischen Hornbergbecken und Kraftwerk gefunden. Deren Reparatur – so die zwischenzeitliche Erkenntnis – wird voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Starke Drücke und Kräfte beanspruchen den Druckstollen des Kraftwerks Wehr nun schon seit fast 50 Jahren. Dennoch überraschte der jetzt aufgetretene Schaden die Ingenieure und Experten der Schluchseewerk AG, denn vor allem die besonders belasteten Teile sind auf größtmögliche Festigkeit ausgelegt. Inzwischen steht aber fest: Offensichtlich haben Auswaschungen hinter der Stahlpanzerung, die den Druckschacht schützt, Teile des dort erforderlichen Betons schon während der Bauphase in den 70er Jahren ausgewaschen. Damit muss die zunächst vorgesehene einfache Reparatur der Schadstelle einer umfangreicheren Überprüfung und Bearbeitung weichen, um mögliche künftige Vorkommnisse dieser Art auszuschließen.
Entsprechend wird sich die Dauer der Arbeiten von zunächst angenommenen wenigen Wochen auf mehrere Monate ausdehnen. Die im Druckstollen mit erforderlichen Maschinen nur schwer erreichbare Position macht nähere Untersuchungen und Ausbesserungen besonders knifflig, aber: zwischenzeitlich liegt ein Konzept vor, das durch die Fachteams der Schluchseewerk AG umgesetzt wird. Nach aktueller Schätzung kann das Pumpspeicherkraftwerk Wehr im kommenden Februar wieder in Betrieb genommen werden.
Bis dahin sorgt eine sorgsame Verlagerung von Wasser aus dem Oberbecken (Hornbergbecken) für eine Erhöhung des aktuell relativ niedrigen Wasserstands im Wehrabecken, um den dortigen Lebewesen genügend Raum zu geben.
„So unverzichtbar das Kraftwerk Wehr für die Energieversorgung in Deutschland und für unser Unternehmen ist, so verantwortungsvoll gehen wir jetzt mit der Instandsetzung und den Reparaturarbeiten um. Es gilt, das Kraftwerk wieder für dauerhaften Betrieb fit zu machen“, erläutert Technikvorstand Nicolaus Römer und ergänzt: „Wir haben dafür die Expertise und erstklassige Fachleute, was die Umsetzung beschleunigt. Aber dennoch braucht alles seine Zeit“.